Die Hauptstadt Costa Ricas ist für viele Reisende ein Zwischenstopp, der sich oft gar nicht erst vermeiden lässt. Sollte die Ankunft des Fluges sehr spät sein, gibt es kaum Möglichkeiten die Stadt, ohne viel Geld loszuwerden, zu verlassen. Für Rucksackreisende wie mich ist San Jose der beste Ort, um zwischen größeren Reisen, Erholung und neue Bekannte zu finden. Die beste Möglichkeit dafür sind Hostels. Egal in welcher Preiskategorie und Größe man sich befindet, man findet immer Anschluss. In der letzten Woche habe ich einige Tage in verschiedenen Teilen von San Jose verbringen können und würde gerne einige meiner Highlights mit euch teilen.
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Start Sonntag:
Nach der langen Reise von der Farm in die Hauptstadt war ich endlich angekommen. Die Fahrten mit den Bussen können sehr verwirrend sein, wenn man sich nicht auskennt und die Sprache nicht spricht. Vorsicht gilt dabei, darauf zu achten, sich nicht von fremden Menschen ansprechen zu lassen. Meine Methode ist dabei, schlichtweg einfach jeden Menschen zu ignorieren. Dies ist sicher keine sehr elegante Lösung, jedoch ist es teilweise sehr penetrant ständig von Menschen angesprochen zu werden. Diese möchten natürlich auch nur ihr Geld verdienen, alles völlig verständlich. Als alleinreisende Frau bekommt man doch schon öfter Panik, dass etwas passieren könnte, also sollte man immer bei dem aufpassen, was man tut. Die erste Nacht habe ich in Alajuela verbracht, einem anderen Stadtteil, der etwas ruhiger und entspannter ist. Nach einer kleinen Shoppingtour durch die überfüllten Läden der Stadt, ging es abends zu einer privaten Karaoke-Veranstaltung. Es war eine ganz besondere Erfahrung, mit vielen interessanten Menschen und guter Stimmung. Wir sind am selben Abend zu mehreren Bars gegangen, überall so lange, bis die Stimmung abflachte. Wir haben als Gruppe an Karaoke-Sessions teilgenommen und gutes Bier getrunken.
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Dienstag:
Gestern war ein Tag zum Ausruhen, also habe ich diesen auch so genutzt. Der heutige Tag sollte sehr emotional werden. Auch wenn ich die Menschen dort nur einige Wochen kannte, zählten sie mich bereits zur Familie. Ich durfte bei dem College-Abschluss ihrer Tochter dabei sein, gefolgt auf das letzte Abendessen mit ihnen. Für mich war all dies, was sie mir gaben, keine Selbstverständlichkeit. Ich war ihnen sehr dankbar für die Erfahrung und all den Dingen, die ich dort lernen konnte. Viele Einheimische durfte ich kennenlernen und für einen kurzen Zeitraum mit in ihr Leben und deren Geschichte eintauchen. Ich habe fast sechs Wochen auf der Farm mit meinen Gasteltern gelebt und es hat mich als Mensch bereits verändert. Ein neuer Blickwinkel, eine andere Lebensweise inmitten der Natur.
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Mittwoch:
Verabschiedungen sind mir schon immer schwergefallen. Das letzte gemeinsame Frühstück und ich war wieder auf mich alleine gestellt. Alleine in der Hauptstadt war für mich der nächste Halt das Hostel “Costa Rica Backpackers”.
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Durch eine Internetplattform hatte ich bereits mit einer anderen Reisenden Kontakt aufgenommen und wir verabredeten uns für den Tag. Wir bummelten durch die Stadt, sahen uns die verschiedensten Geschäfte an und haben zusammen gegessen. Ein paar sehenswerte Dinge habe ich festhalten können. Ich fand vor allem die Architektur der Gebäude sehr spannend oder die bunten Gemälde an den Mauern.
Im Hostel zurück haben wir uns einer kleinen Gruppe angeschlossen und sind nochmals ins Zentrum von San Jose gegangen. Im Mercado Central warteten die bunten Obst- und Gemüsestände auf uns an denen uns die Verkäufer animierten, etwas zu kaufen. Der Markt hat eine sehr wichtige Rolle in der costa-ricanischen Kultur und er ist einer der ältesten Plätze auf dem nicht nur Touristen, sondern auch die Einheimischen ihren Einkauf erledigen. In den engen Gängen tummelten sich viele Leute, der Duft von Gewürzen aus aller Welt und Musik in jeder Ecke tauchten das Bild in eine Art Magie. Wir haben an einem kleinen Restaurant Halt gemacht und uns von der Kulinarik beeindrucken lassen. Besonders mag ich an diesem Land die frischen Smoothies, am liebsten Papaya oder Ananas. Zum Abend hin wurde die Gruppe größer, Kontakte wurden ausgetauscht und ich hatte eine Reisegefährtin gefunden. Für mich sollte es am nächsten Tag mit einer sechsstündigen Busfahrt an die Grenze zu Nicaragua gehen, eigentlich alleine. Jedoch bekam ich die Möglichkeit meine Reise mit jemandem zu teilen. Dies ist einer der Vorteile am Reisen. Man lernt Menschen kennen, die genauso sind, wie man selbst und ähnliche Ziele anstreben. Für sie gab es keinen Plan, sie hatte einige Nächte in dem Hostel gebucht und wollte einfach vor Ort ihren weiteren Weg finden. Der schöne Abend nahm schnell ein Ende, denn der nächste Morgen sollte sehr früh beginnen.
Donnerstag:
Die große Reise ging heute los, die Sachen sind bereits gepackt und ich ging zum Frühstück, wo ich mir Pancakes bestellte. Für mich gab es sonst jeden Tag Gallo Pinto, das typische Frühstück in Costa Rica bestehend aus Reis, Bohnen, Eiern und Toast, deswegen freute ich mich umso mehr, mal wieder etwas süßes essen zu können.
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Gut gestärkt sind wir mit dem Uber zu der genannten Haltestelle gefahren, die sich nach herumfragen dann zum Schluss als die falsche herausgestellt hatte. Die Namen ähneln sich oft, deswegen muss man genau recherchieren oder nachfragen, um auch bei der richtigen Adresse anzukommen. Dadurch, dass wir zu lange gebraucht hatten, die richtige Haltestelle zu finden, haben wir schlussendlich unseren Bus verpasst. Der nächste fuhr erst zwei Stunden später, also hatten wir keine andere Wahl, als es uns bequem zu machen und zu unterhalten. Es gab viel Spannendes zu erzählen, zum Beispiel wo man herkam, wie man zu dem Reisen gekommen ist und wohin es noch gehen soll. Mein Reiseplan lautet bis jetzt – Costa Rica, Guatemala, USA (West Coast) und Kanada, jedoch schließe ich die Möglichkeit nicht aus, dass sich dieser ändern könnte. Das Warten hatte ein Ende, wir stiegen in den Bus ein – wir hatten die ersten beiden Tickets erworben, also saßen wir ganz vorne im Bus. Es dauerte knapp anderthalb Stunden bis von der Stadt nichts mehr zu sehen war und wir befanden uns mitten im Nirgendwo. Für Verpflegung hatten wir vorher gesorgt und neben Schlafen, Musik hören und Spanischunterricht, ging die Zeit dann irgendwie vorbei. Wir waren spät in La Cruz, Guanacaste angekommen und es war bereits dunkel. Weiter ging die Reise dann mit dem Taxi und nachdem wir den gesamten Tag unterwegs waren, ging es endlich ins Hotel. Mit einer leckeren Pizza wurde der Abend beendet und wir fielen todmüde ins Bett.
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